Das Genre der Kaffeehausliteratur im 20. und 21. Jahrhundert
Eine literatur- und kulturwissenschaftliche Studie zu einem urbanen europäischen Schreibort und dessen Atmosphäre
Autor*in: Mandt, Isabell
Reihe: Lettre
Jahr: 2020
Sprache: Deutsch
Umfang: 436 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Bisher ging man bei der Erforschung der ›Kaffeehausliteratur‹ stets davon aus, dass diese Texte im Café selbst verfasst und so durch selbiges geprägt wurden. Jedoch hat die bisherige Forschung keine Merkmale des Genres festgelegt bzw. die ästhetische Qualität der Texte nicht näher untersucht. Aus diesem Desiderat leitet sich die Ausgangslage meiner Studie ab, die im Rahmen einer literaturwissenschaftlichen Analyse bzw. eines Close readings die spezifischen Genre-Merkmale der ausgewählten Texte erarbeitet.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Das Buch verspricht neue Impulse, da das hier definierte Genre der ›Kaffeehausliteratur‹ nicht ausgehend vom Ort des Kaffeehauses, an dem die Texte vermeintlich entstanden sind, sondern mit Blick auf das Format und die inhaltlichen Merkmale der Texte beschrieben wird. Weiterhin werden die Texte verschiedener Nationalliteraturen aus einer vergleichenden Perspektive heraus untersucht, die noch um neue Texte erweitert werden könnte – hier ergeben sich also wiederum neue Anknüpfungspunkte für die zukünftige Forschung.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Diese Studie ist ein Beispiel für die Verknüpfung kulturwissenschaftlicher, gender- und raumtheoretischer Fragestellungen mit der literaturwissenschaftlichen Textanalyse. Anknüpfen lässt sich zudem an die Feuilletonforschung, da der ›Idealtypus Kaffeehausliteratur‹ hier als kurzer, feuilletonistischer Prosatext definiert wird, der sich durch seine literarisch-ästhetische Qualität, seine Themenwahl und ausgeprägte Metaphorik von anderen journalistischen Texten abgrenzt.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Reizen würde mich selbstverständlich ein Plausch mit den Schriftstellerinnen und Künstlern aus meinem Prolog, zu denen ich mich gerne an den Kaffeehaustisch im Café International setzen würde. Mit anderen Komparatistinnen, Literatur- und Kulturwissenschaftlern würde ich gerne die Struktur und Kategorien meines Genre-Modells, das ich für dieses Buch entwickelt habe, diskutieren – auch, um noch weitere Texte der ›Kaffeehausliteratur‹ zu entdecken, auf die das Modell angewendet werden könnte.5. Ihr Buch in einem Satz:Die hier erarbeitete Definition der ›Kaffeehausliteratur‹ begegnet dem Desiderat einer bisher fehlenden Genretypologie durch die Entwicklung eines dynamischen Zwei-Ebenen-Modells verschiedener Merkmalsgruppen. Die Institution des europäischen Kaffeehauses wird hier als Schreibort, literarischer Schauplatz und Mikrokosmos moderner urbaner Kultur und Gesellschaft betrachtet, dessen spezielle Atmosphäre die mit ihm in Verbindung stehende Literatur nachhaltig geprägt hat. Isabell Mandt untersucht dieses literarische Genre der Kaffeehausliteratur im 20. und 21. Jahrhundert unter einem komparatistisch-kulturpoetologischen Blickwinkel. Um dem Desiderat einer bisher fehlenden Genretypologie der Kaffeehausliteratur zu begegnen, entwickelt sie ein raumtheoretisch angelehntes, dynamisches Zwei-Ebenen-Modell mit verschiedenen inhaltlich-formalen Merkmalsgruppen, in welches die untersuchten Texte eingeordnet werden.
Isabell Mandt, geb. 1985, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaften an der Universität Bonn. Sie hat Vergleichende Literaturwissenschaft, Anglistik und Politische Wissenschaft studiert und an der Universität Bonn im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft promoviert.
Titelinformationen
Titel: Das Genre der Kaffeehausliteratur im 20. und 21. Jahrhundert
Reihe: Lettre
Autor*in: Mandt, Isabell
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839454947
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Sprachen, Literaturwissenschaften
Dateigröße: 3 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage