Von Giotto bis Matrix
Zur Darstellung und Wahrnehmung von Gewalt in Malerei und Film
Person: Zitko, Hans
serial: Image
Year: 2023
Language: German
Scope: 284 p.
Available
- Contents:
- 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Die massive Präsenz von Darstellungen physischer Gewalt in den Unterhaltungsprogrammen des Fernsehens sowie im Kino gab den Anstoß für die Beschäftigung mit diesem Thema. Im Zentrum stand dabei die Frage, was einen offenbar nicht unbeträchtlichen Teil des Publikums motiviert, stets erneut auf entsprechende mediale Angebote zuzugreifen. Das Buch fragt nach der Art der Wahrnehmung bestimmter Bilder durch das Subjekt.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Wichtig für die vorliegende Untersuchung ist ein historischer Blick auf das Verhältnis des Subjekts zu Gewaltdarstellungen in Bildern. Generalisierende Thesen zum Thema, wie sie in Diskussionen immer wieder vertreten werden, finden auf diese Weise keine Bestätigung. Unter Einschluss von detaillierten Analysen der alten Malerei kann gezeigt werden, dass im Film vielfach ein Verhältnis zur Gewalt gepflegt wird, das die moralischen Standards der alten Kunst eklatant verletzt.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Über Gewaltdarstellungen in den modernen Medien ist viel gesagt und geschrieben worden. Dennoch mangelt es an einer breiten kritischen Debatte, die in der Öffentlichkeit, vor allem auch in den Medien selbst, geführt werden sollte. Es bedarf eines auch in der Wissenschaft verstärkten Bewusstseins über die Fehlwege, die offensive Fetischisierung physischer Gewalt im Raum bewegter Bilder, die sich darüber hinaus nicht selten als Kampf des Guten gegen das Böse präsentiert.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Neben Vertreter*innen aus den Kunst-, Bild-, und Filmwissenschaften kämen solche aus der Medientheorie, der Psychoanalyse und der Philosophie in Frage, denn entsprechende Perspektiven geben den bestimmenden Rahmen für den interpretatorischen Umgang mit dem empirischen Material. Weil stets auch die Rolle des Gottesglaubens sowie seines Verschwindens thematisch ist, sind auch Vertreter*innen aus Theologie und Religionswissenschaft von Interesse.5. Ihr Buch in einem Satz:Es geht in dem Buch um die Einsicht, dass man in filmischer Gewalt oft das Symptom eines gescheiterten Prozesses der Säkularisierung vor sich hat. Die massive Präsenz affektbesetzter Darstellungen von Gewalt in Filmen wirft die Frage auf, welche historischen Voraussetzungen diesem Phänomen zugrunde liegen. Ein Blick auf ältere Phasen der Geschichte von Bildern zeigt, dass dort ein anderer Umgang mit Motiven der Destruktion vorherrschte. Hans Zitko legt dar, wie sich die Spezifika der Interessen an medial präsentierter Gewalt seit Giotto sukzessive verwandelt haben. Dabei entlarvt er auch die Gründe für die Herstellung und den Konsum entsprechender Bilder in der Moderne: die Verwerfungen in der dem Subjekt auferlegten Säkularisierung sowie ein Mangel an Fähigkeit, die gewonnene Freiheit produktiv zu nutzen.
Hans Zitko (Dr. phil.), geb. 1951, hat im Fach Philosophie promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Ästhetik, Soziologie der Kunst, Religionswissenschaft, Theorie der Wahrnehmung sowie der Geschichte der bildenden Kunst und des Films. Als Gastprofessor für Wahrnehmungstheorie und Mentor der Promovenden war er bis 2018 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main tätig.
Title Information
Title: Von Giotto bis Matrix
serial: Image
Person: Zitko, Hans
Publisher : transcript Verlag
ISBN: 9783839465134
Category: Non-Fiction & Guidebooks, Art, Culture & Media, Fine Arts
File size: 8 MB
Format: PDF
Loan period: 21 days