Musiktheater im Legitimationsdiskurs
Strategien und Strukturen in Musiktheaterkritiken zwischen 1987 und 2007
Autor*in: Wiese, Caroline
Reihe: Musik und Klangkultur
Jahr: 2023
Sprache: Deutsch
Umfang: 278 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Weil in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Krisen – also praktisch immer – im Kulturbereich als erstes gespart werden soll. Das Buch bewertet solche Forderungen nicht, sondern zeigt auf, mit welchen Strategien der Kulturbetrieb und spezifisch das Musiktheater ihre Bedeutung behaupten. Im Vordergrund stehen neben politisch-ökonomischen Aspekten vor allem aber auch ästhetische Gesichtspunkte, die im kulturpolitischen Diskurs oft vernachlässigt werden.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Ich interessiere mich für Strukturen und Denkmuster, die – ohne zwangsläufig bewusst oder mit einer bestimmten Absicht in Stellung gebracht zu werden – in Musikkritiken zu ausgewählten Musiktheaterwerken aus den Bereichen Oper, Operette und Musical von 1997 bis 2007 in Erscheinung treten. Was mich dabei besonders verblüfft hat, ist das Forschungsergebnis, dass sich diese Argumentationsmuster weitgehend unabhängig vom jeweiligen Genre zeigen.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Zwei Grundaspekte meiner Arbeit sind wissenschaftlich von aktuellem Interesse: einerseits der Beitrag zur musikwissenschaftlichen Kritikenforschung, die leider immer etwas vernachlässigt worden ist; andererseits die unkonventionelle, aber sehr fruchtbare Ausarbeitung einer wissenssoziologischen Diskursanalyse im musikwissenschaftlichen Kontext.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit Akteuren aus der Zeit der deutschen Theaterreform um 1900. Das wäre sicherlich sehr aufschlussreich. Oder mit Adorno. Da das unrealistisch ist, gerne mit Personen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, die sich für Musiktheater und den Legitimationsdiskurs interessieren.5. Ihr Buch in einem Satz:Legitimationsstrategien im Musiktheater erweisen sich als widersprüchlich, gattungsübergreifend und universell. Im Diskurs um das Musiktheater weitet sich ein Legitimationsproblem aus, das politische, wirtschaftliche und ästhetische Aspekte betrifft und die Kunstform in ihrer Existenz in Frage stellt. Welche Legitimationsstrategien bestimmen aber diesen Diskurs? Caroline Wiese nimmt Musiktheaterkritiken zu exemplarisch gewählten Werken aus den Bereichen Oper, Operette, Neues Musiktheater und Musical in den Fokus. Anhand des Materials fächert sie diskursive Denkmuster und Argumentationsstrukturen auf, die im Umfeld des Dispositivs »Musiktheater« verdichtet auftreten, und zeigt: Unabhängig von Gattung und Werk werden teils widersprüchliche Strategien wirksam.
Caroline Wiese ist Projektleiterin des Bundesjugendchores beim Deutschen Musikrat. Sie studierte Musikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Betriebswirtschaftslehre an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Theaterproduktion und Bühnenmanagement an der University of British Columbia in Vancouver, Kanada. Anschließend promovierte sie an der Universität zu Köln.
Titelinformationen
Titel: Musiktheater im Legitimationsdiskurs
Reihe: Musik und Klangkultur
Autor*in: Wiese, Caroline
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839464168
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Musik, Nachschlagewerke
Dateigröße: 969 KB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage